PR-Geschichte Nr. 4 Wie man sang- und klanglos aus der Presse verschwindet
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Nachgehakt: Wo ist er eigentlich geblieben, der Verspätungsschal?
Einmal die gesamte Presselandschaft hoch und runter hat er es geschafft – der Verspätungsschal. Aber wo ist der 1,50 Meter lange, gestreifte Schutz gegen Zugluft der Münchener Pendlerin Claudia Weber geblieben, nachdem das Digital Team der Deutschen Bahn ihn ersteigert hat?
Meinen PR-Vorschlag hatte ich der Deutschen Bahn und Bahnchef Richard Lutz freundlicherweise mitgeteilt (https://textpublik.de/neues-aus-der-pr-welt/pr-geschichten-der-verspaetungsschal). Offensichtlich hielt Lutz aber nichts davon, sich den Schal keck um den Hals zu schlingen oder ein Porträt der Pendlerin in die nächste Ausgabe der Kundenzeitschrift „Mobil“ zu bringen.
Textpublik ließ nicht locker, schickte eine zweite Mail und bekam fast einen Monat später eine offizielle Antwort der Marketingabteilung der Deutschen Bahn: Der Erlös von 7.750 Euro sei in der Zwischenzeit der Bahnhofsmission in München gutgeschrieben worden, der Schal fortan im Deutsche Bahn Museum in Nürnberg zu bewundern. Das wissen vermutlich die wenigsten, denn eine Pressemitteilung zum Verbleib dieses medienwirksamen Exponats sucht man auf der Website (https://www.dbmuseum.de/museum_de/Unser_Haus) vergebens.
In ein Museum kommen ausgewählte Exponate öffentlichen Interesses mit Erinnerungswert. Die beste Botschaft dieser Eingliederung in das Nürnberger Haus der deutschen Bahngeschichte wäre wohl, dass Verspätungen fortan der Vergangenheit angehören.