PR-Geschichte Nr. 5: Raus aus der Abnehmfalle rein in die Marketingfalle
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Facebook hatte letztens mit seiner Werbung bei mir Erfolg.
Ein junger und sympathisch aussehender Mann namens Jasper Caven saß auf einer ganzen Palette voller Bücher. Und die wollte er nicht verkaufen, nein, die wollte er verschenken, um möglichst vielen Menschen aus der Abnehmfalle zu helfen, in die sie durch den Hungerstoffwechsel dummerweise getappt sind.
So ganz geschenkt war der Ernährungsratgeber dann aber doch nicht. Erst kam man auf Cavens Website, musste erst ein Video schauen, bevor man seine Adressdaten eingeben konnte. Und das mit dem Porto war dann auch so eine Sache. Eine Büchersendung maxi kostet 1,70 Euro, bei Caven waren es 6,95 Euro. Nicht wie versprochen innerhalb kürzester Zeit, sondern Wochen später – wegen der Riesennachfrage versicherte Caven per E‑Mail — erreichte mich das Buch „Hungerstoffwechsel. Raus aus der Abnehmfalle“. In der Zwischenzeit hatte ich schon den Newsletter abbestellt.
Nun zum Buch: Es geht los mit dem Ernährungs-ABC von BMI über Taille-Hüft-Quotient bis zu den Körpertypen Apfel und Birne. Aber jetzt kommt es: Caven ist auf den Trichter gekommen, dass man dann abnimmt, wenn man weniger Kalorien isst als der Körper verbraucht. Aber es geht noch weiter: Mehr Sport und Krafttraining ist prima, weil Muskeln mehr verbrauchen. Und damit das Leben mit sechs Reiswaffeln, Whey Proteinen, Magerquark und 10 Gramm Walnusskernen nicht allzu trist wird, packt Caven auch noch die Meditation, Glaubenssätze und die bedingungslose Selbstliebe mit dazu. Bekommt der Diätende dennoch Lust auf Schokolade, kann er einfach in einer Tabelle nachschauen. Da steht dann: „Verzicht ist echt schwer, aber mit jeder Tafel Schokolade, die ich nicht esse, komme ich meinem Traum einen Schritt näher.“ Dieser Satz erzeugt automatisch auf der Gefühlsebene Motiviertheit, Stärke und Vorfreude und löst laut Caven folgende Handlung aus: „Du machst dir einen frischen Salat.“
Sehr zu empfehlen ist auch der Ernährungsplan zum intermittierenden Fasten. Den kann man sich gut merken, weil es morgens und mittags gar nichts gibt außer Wasser und Tee, dann zwei Shakes oder Malzbier und abends ein bisschen Couscous mit Putenbrust, Gemüse, Räuchertofu, Kidneybohnen, Avocado, Leinsamen, Rosinen und Leinöl. Wenn das keine Abnehmfalle ist, dann weiß ich es nicht.