PR-Geschichte Nr. 6:
Corona-Krisenkommunikation für Unternehmen und Selbstständige
Atemschutzmaske selbstgenäht
Corona setzt allem die Krone auf
Krisen-PR vor Corona hieß, einen Notfallplan in der Schublade zu haben, falls im Unternehmen einmal etwas schiefgehen sollte. War das Kind in den Brunnen gefallen, gab es genau zwei Möglichkeiten aus Sicht der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Entweder man tauchte komplett unter, wie das z. B. im Fall des Fußballspielers und Fußballtrainers Christoph Metzelder geradezu bilderbuchmäßig geschehen ist, oder man ging in die Offensive, räumte den Fehler ein, zeigte Transparenz und Einsicht und gelobte Besserung. Gemessen an den wirtschaftlichen Ausmaßen, die die Pandemie, ausgelöst durch die Viruserkrankung COVID-19, aktuell annimmt, erscheinen die kleinen und großen Skandale von Unternehmen, selbst der Abgasskandal bei VW, plötzlich in anderem Licht.
Wir erfahren zum ersten Mal am eigenen Leib, dass wir nicht nur global vernetzt, sondern auch global verseucht sind. Unternehmen melden Kurzarbeit an, Mitarbeiter werden ins Homeoffice geschickt, Teams in Schichten eingeteilt, um den Betrieb auch dann noch aufrechterhalten zu können, wenn Mitarbeiter erkranken. Die innere Anspannung und der berühmte Faktor „P“ sind groß, von der Chefetage bis zur 450 Euro-Kraft, vom Messebauer bis zum Physiotherapeuten, vom Autokonzern bis zum Frisörhandwerk.
Was können Konzerne, Mittelständler, Selbstständige und Freiberufler in der Krise konkret machen?
1.) Da aktuell große allgemeine Verunsicherung herrscht, wer überhaupt noch am Platze und im Einsatz ist, sollten Kunden, Geschäftspartner und Lieferanten möglichst zeitnah über Veränderungen informiert werden. Machen Sie Lieferengpässe und Schwierigkeiten transparent, seien Sie klar in Ihrer Kommunikation. Teilen Sie z. B. mit, wenn Events ausfallen, wenn sich Öffnungszeiten ändern, weil die Regierung das beschließt.
Das könnte z. B. so aussehen: Wie viele von Ihnen wissen, sind auch wir unmittelbar von den Ereignissen der letzten Wochen betroffen. Aufgrund der aktuellen behördlichen Anordnungen bezüglich der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Maßnahmen zur Eingrenzung der Verbreitung des Cornavirus, ist auch unser Betrieb eingeschränkt. Unsere aktuellen Öffnungszeiten sind derzeit x bis y Uhr. Wir möchten auf die Sicherheit unserer Mitarbeiter, Kunden und Partner achten und diese bestmöglich schützen. Auch wir halten uns daher an die Vorgaben und Empfehlungen der Bundesregierung und des RKI. Telefonisch, per E‑Mail und auf Facebook sind wir für Sie zu den gewohnten Geschäftszeiten erreichbar.
Kommunizieren Sie solche Informationen auf allen Kanälen, in Ihrem Newsletter, auf Ihrer Website, aber auch auf den Social Media-Kanälen und bleiben Sie auf Facebook mit Ihren Kunden in Kontakt. Diese vielfältigen Möglichkeiten, die Kommunikation aufrechtzuerhalten, sind in der Krise eine echte Hilfe. Noch vor wenigen Jahrzehnten hätten Sie alle Informationen zum Briefkasten getragen. Pochen Sie in diesen schwierigen Zeiten nicht auf Ihr Recht. Seien Sie kulant zu Ihren Kunden, dann werden diese nach der Krise auch Ihre Kunden bleiben.
2.) Machen Sie sich einmal ganz kurz bewusst, dass die Digitalisierung in dieser Krise ein Segen ist, weil sie ein flexibles, mobiles und agiles Arbeiten überhaupt erst ermöglicht. Haben Sie gerade einen Online-Shop mit Artikeln wie Toilettenpapier, Nudeln, Mehl, Sportgeräten, Schokolade, Wein oder Kondomen, werden Sie ziemlich gut aus der Krise kommen. Auch wenn Sie Ihre Dienstleistungen per Webinar oder Video ins Netz stellen, wie das gerade z. B. Fitnessstudios oder Tanzschulen machen, sind Sie ganz gut aufgestellt. Der stationäre Einzelhändler ohne Online-Shop sollte genau jetzt in den E‑Commerce einsteigen, da Programmierer ohnehin online arbeiten. In diesem Zusammenhang lohnt ein Blick nach China. Hier boomen seit der Corona-Krise die Online-Geschäftsmodelle, nicht nur beim Shopping, sondern auch in den Bereichen Bildung (Online-Seminare und Online-Konferenzen) sowie im medizinischen Sektor.
3.) Mit welchen Angeboten oder Aktionen können Sie Ihre Kunden auch in der Rezession an sich binden? Fitnessstudios geben Gratismonate, Gutscheincodes sind auch beliebt und Rabattaktionen schaden nie. Planen Sie ein PR- und Marketingbudget für den Aufschwung ein.
4.) Wann haben Sie zum letzten Mal Ihre Website besucht oder gar überholt? Wie alt ist der Eintrag, der unter News oder Aktuelles steht? Sollte der letzte Eintrag von 2017 sein, besteht de facto Handlungsbedarf. Und wollten Sie nicht eigentlich schon immer einen Blogbeitrag schreiben (lassen), der zu Ihren Produkten und Dienstleistungen passt?
5.) Auch wenn die Lage im Moment unsicher und schwer planbar ist, sollten Sie für Ihr Unternehmen eine PR-Strategie überlegen, damit Sie post Coronam in der Lage sind, sofort durchzustarten. Bedenken Sie, dass sich Marktanteile als Folge der Krise verschieben und Kaufgewohnheiten sich verändert haben werden. Und hier ein kurzer Werbeblock: Ich kann Ihnen gerne mit meiner Expertise als PR-Beraterin zur Seite stehen, virenfrei per E‑Mail oder Telefon.
6.) Haben Sie vielleicht eine neue Geschäftsidee, die Ihnen in der Krise gekommen ist und die Sie danach verwirklichen möchten? Dann planen Sie diese am grünen Tisch einmal durch. Die Gründungskredite, die für Start-ups aufgelegt werden, sind eine ideale Voraussetzung für neues Business. Um diese beantragen zu können, benötigen die Banken einen hieb- und stichfesten Businessplan, bei dessen Erstellung man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollte. Wer noch unentschlossen ist, kann im Vorfeld ein Gründungsseminar besuchen.
Wir sind gerade gezwungen, unsere Komfortzone zu verlassen. Bei manchen Geschäftsleuten setzt die Krise kreatives Potenzial frei. In Düsseldorf habe ich heute im Schaufenster eines kleines Handarbeitsgeschäfts eine selbstgenähte Atemschutzmaske entdeckt. Diese Geschäftsfrau hat das Business auch in der Krise im Blick.